Freitag, 7. September 2012

Auszug Hausarbeit zum Thema Free Tibet


Heute möchte ich euch einen kleinen Eindruck meiner noch in den Anfängen befindlichen Hausarbeit zum Thema Free Tibet geben. Das ganze läuft unter der Fragestellung : "Inwiefern beeinflusst die westliche Vorstellung von Tibet die Sicht der Tibet Initiative Deutschland e.V. und ihren Einsatz für die Unabhängig des Gebiets?"
Bisher kann ich noch keinen Standpunkt zu der eigentlichen Fragestellung geben, da ich noch nicht alle Texte dazu vollständig gelesen habe, aber ich möchte euch hier meinen ersten Abschnitt zeigen, welcher sich mit einem reinen historischen Überblick befasst. Das ganze ist nur kurz gehalten, da ich in meiner Hausarbeit standardmäßig nur 15 Seiten zur Verfügung stehen habe. Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen:


 

 Historischer Überblick: Von der chinesischen Okkupation bis heute.

Als der 14. Dalai Lama 1935 geboren wurde, befand sich Tibet bereits unter verschiedenen Einflüssen. Russische und chinesische Interessen trafen auf Nachwirkungen der britischen Sphären in Indien. Das unabhängige Land übernahm 1947 die britischen Positionen in der Tibet-Politik und erkannte auch die Oberherrschaft der Chinesen über Tibet später an.[1]
Nachdem im September 1950 die Volksbefreiungsarmee in Osttibet einmarschiert war und im Oktober die chinesischen Medien die Befreiung Tibets verkündeten, wurde am 17. November des gleichen Jahres dem 15-jährigen Dalai Lama die volle Staatsgewalt übertragen.[2] Das durch seine topographische Lage stark abgeschottete Land hatte den eindringenden Chinesen militärisch wenig entgegenzusetzen[3], vor allem nachdem China zuvor zugesichert hatte, Tibet gegenüber keine Gewalt anzuwenden. Aufgrund des immer weiteren Vordringens der Volksbefreiungsarmee nach Westtibet richtete die Regierung einen Appell an die Vereinten Nationen, um auf das zu verurteilende Vorgehen aufmerksam zu machen. Die Vereinten Nationen reagierten allerdings, indem sie deutlich machten, der legale Status Tibets sei unklar.
Bereits kurz nach seiner Machtübernahme versuchte der Dalai Lama eine Reformpolitik für Tibet anzustreben, welche unter anderem Demokratisierung beinhaltete. Diese Bemühungen wurden jedoch von der chinesischen Regierung boykottiert.
Am 23. Mai 1951 kam ein Vertrag zustande, in welchem die Chinesen Tibet kulturell-religiöse Autonomie zusicherten. Seit der Okkupation ist es jedoch zu einer starken Sinisierung gekommen, was dazu führen könne, dass Tibeter im eigenen Land zu einer Minderheit zu werden drohen.[4]
Im März 1959 musste der Dalai Lama nach Süden fliehen und über den Himalaya nach Indien, dessen Grenze er gegen Ende desselben Monats erreichte.
Seit der 14. Dalai Lama in Indien der tibetischen Exilregierung vorsteht, die international nicht anerkannt ist, erklärte er bereits eine demokratische Verfassung für die Exil-Tibeter, „[…] die auch als Vorbild für ein freies Tibet gedacht ist.“[5]
1987 trug der Dalai Lama auf dem Capitol Hill in Washington fünf Forderungen vor, die er zwar später angesichts der nichtvorhandenen Gesprächsbereitschaft der Chinesen relativierte, aber dennoch zu Verhandlungen offen ließ: 1. Tibet soll zu einer Friedenszone erklärt werden; 2. Die Umsiedlung von Chinesen nach Tibet muss aufhören; 3. Die fundamentalen Menschenrechte müssen geachtet werden; 4. Die Umweltzerstörung, einschließlich der Lagerung von Atomwaffen muss aufhören und 5. müssen Verhandlungen aufgenommen werden über den zukünftigen Status Tibets.[6] Eine Relativierung der Forderungen fand dahingehend statt, dass er der chinesischen Regierung anbot, die Außenpolitik und Verteidigung Tibets in chinesischer Hand zu lassen. Auch hat er erklärt, dass er innerhalb einer zukünftigen tibetischen Regierung selbst kein politisches Amt mehr bekleiden will, was sicherlich auch aus seinem Kontakt mit westlichen, demokratisch-säkularen Systemen herrührt.

[1] Michael von Brück, Religion und Politik in Tibet, erste Auflage, Frankfurt am Main 2008, S.114.
[2] Michael von Brück, Religion und Politik in Tibet, erste Auflage, Frankfurt am Main 2008, S.114.
[3] Per K. Sørensen, „Tibet“. In: RGG⁴ 8, Tübingen 2008, Sp. 395.
[4] Per K. Sørensen, „Tibet“. In: RGG⁴ 8, Tübingen 2008, Sp. 395.
[5] Michael von Brück, Religion und Politik in Tibet, erste Auflage, Frankfurt am Main 2008, S.117.
[6] Dalai Lama, Das Buch der Freiheit, Köln 2008, S. 303 f.

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