Donnerstag, 4. April 2013

Zurück in Deutschland

Tamil Nadu 2013



Ich bin zurück aus Indien, nachdem ich einen Monat in der Nähe von Pondicherry in einem kleinen Dorf verbracht habe. Es war einfach nur unglaublich beeindruckend und so durch und durch anders, als alles hier.

Eine Erfahrung, die sich sehr gelohnt hat, nicht nur, weil ich Tamil gelernt habe, sondern auch, weil ich jetzt weiß, dass man nichts auch nur halb so gut aus Büchern lernen kann, wie aus der reellen Erfahrung. Ich war einem dörflichen Hinduismus (Entschuldigung...) so nah, wie man das als Tourist eigentlich nur schwer sein kann und alles, was ich in der Uni über diese indische Religionsgemeinschaft gelernt habe, scheine ich jetzt erst richtig begriffen zu haben.

Indien ist für viele sicherlich auch eine schockierende Erfahrung. Ein sehr dreckiges und armes Land, voller Umweltverschmutzung und Leid findet man als Europäer erst einmal vor. Es gibt viele Menschen auf scheinbar wenig Platz, es ist Laut und in den größeren Städten riecht es streng. Mich hat der Kulturschock dennoch glücklicher Weise verschont. Irgendwie habe ich wohl doch ein bisschen geahnt, was auf mich zu kam und so konnte ich vor allem auch die schönen Seiten des Landes mit den 1000 Gesichtern genießen. Das Wetter war - wenn man aus einem verschneiten Deutschland kommt - herrlich sonnig, heiß, aber gut auszuhalten, das Essen war unfassbar lecker, tamilische Küche ist nicht ganz so scharf, frisches Obst und Gemüse machen es einem sehr einfach, einfach mal auf Fleisch zu verzichten (auch wenn ich einmal Hai probiert habe). Die Farben der Stoffe, das warme Meerwasser, eine wunderschöne Tierwelt und erst die Tempelbauten. Indien ist ein farbenfrohes Land und oft merkt man, dass es eben doch wirtschaftlich aufstrebt und die Menschen oft nicht so arm sind, wie wir vielleicht zu wissen glauben.

Obwohl ich vielleicht viel gesehen habe von einem sehr authentischen Indien, so habe ich dennoch das Gefühl, dass ich zu wenig gesehen habe für einen Monat. Leider muss ich im Nachhinein sagen, dass meine Reise von vielen Verboten seitens unserer Gastgeberin überschattet worden ist. Zuweilen kam man sich wie auf Klassenfahrt in der Grundschule vor. Besonders schade für mich ist, dass zu der Zeit Holi gefeiert wurde. Laut unserer Gastgeberin und weil wir es leider nicht besser wussten, ein Fest, das nur in Nordindien gefeiert wird, tatsächlich aber durchaus auch in Tamil Nadu zu finden ist. 

Dass ich einiges nicht sehen konnte in Indien, was ich gerne gesehen hätte, bedeutet für mich allerdings, dass ich noch mal nach Delhi reisen muss, um mir ein vollkommen anderes Gesicht von Indien anzusehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Teilen des Landes groß sind und Indien niemals gleich Indien sein kann.

Auch wenn ich mich persönlich mehr für Tibet interessiere und auch mehr für Buddhismus, als für Hinduismus, bin ich wirklich glücklich darüber, diese Gelegenheit überhaupt einmal gehabt zu haben. Diese Reise war ein unheimlich tolles Geschenk!


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