Freitag, 30. November 2012

Tamil Nadu 2013

Nächstes Jahr wirds ernst.

Ich werde wahrscheinlich 2013 nach Tamil Nadu fliegen. Für vier Wochen. Das ganze läuft als Sprachkurs für Tamil, was ich zur Zeit schon lerne - sogar mehr oder weniger fleißig. Aber man lernt natürlich jede Sprache, wie ich mir hab sagen lassen, am besten im Ursprungsland.

Ich wollte ohnehin schon seit einer Weile nach Indien, aber irgendwie hat sich nie etwas ergeben. Ich fand das inzwischen ein wenig nervenaufreibend, weil um mich herum viele Menschen sind, die im Studium oder der Schule Auslandsaufenthalte gemacht habe. Die lagen mir dann schon wirklich ein bisschen zu viel damit in den Ohren, dass ich das doch UNBEDINGT auch mal machen sollte... ich weiß, es ist kindisch, aber irgendwann hab ich dabei nur noch auf Durchzug geschaltet. 

Aber jetzt hat sich endlich mal eine Chance aufgetan und die werde ich auch nutzen, weil man das Vorbeiziehen lassen solcher Chancen im Allgemeinen bereuen könnte und das will ich nun wirklich nicht.

Der Sprachkurs geht den ganzen März über, wenn alles klappt, fliege ich am 4.3., käme also am 5.3. dort an. Im März ist es da schon ziemlich warm, man kann schon mit sonnigen 30°C rechnen, also hoffe ich mal, dass ich kein Jetlag kriege oder so, aber selbst wenn, das geht ja vorbei. Das gute an dem Zeitpunkt ist, dass der Monsun erst Ende des Jahres anfängt und, sollte es wirklich heiß werden, es sich um trockene Hitze handelt. Und die Moskitos schlüpfen erst viel später. 
Unsere Tamil-Dozentin leitet den Kurs. Sie hat selbst 10 Jahre dort gelebt und hat natürlich dementsprechende Connections für Ausflüge und so und vor allem habe ich die Hoffnung, dass das dann kein Touri-Programm wird. Vor allem, weil wir relativ ländlich da auch leben und nicht mitten in Chennai.

Ich kümmere mich diesen Monat mal um genauere Infos und lass mich mal zum Thema Impfungen beraten. Ich muss zugeben, dass ich schon auch Respekt vor so einer Reise hab, immerhin ist das ein ganz schön langer Flug. Aber ich wäre auch das erste Mal raus aus Europa und neugierig bin ich schließlich auch.

Samstag, 17. November 2012

Forschungsskizze

Ich weiß, es ist schon ein wenig her, dass ich meinen letzten Blogeintrag verfasst habe, deshalb kommt heute endlich wieder ein. Denn besser spät als nie.

Für meinen Kurs zur qualitativen Religionsforschung musste ich bis letzte Woche ein Forschungsskizze erstellen und nachdem ich nach langem hin und her überlegen, endlich eine halbwegs interessante Fragestellung gefunden hatte, die sich auch qualitativ untersuchen lässt, bin ich endlich auch damit zufrieden.

Was genau wir untersuchen wollen, war uns vollkommen freigestellt, der der Kurs ja nur die Methoden lehren will. Daher habe ich mich dafür entschieden, natürlich etwas in Richtung indische Religionsgeschichte zu machen. Ich finde es dabei besonders interessant, ein religiöses Feld dabei direkt zu begehen und vielleicht auch als teilnehmender Beobachter zu arbeiten. Dabei hatte ich die verschiedenen Tempel vor Augen, die es hier in der Nähe gibt. Zum Beispiel sind die Hare Krishnas in Köln vertreten, in Dortmund gibt es einen  buddhistischen Tempel, im Endeffekt habe ich mich jedoch für den Hindu-Tempel in Hamm entschieden.


Es handelt sich dabei um einen überwiegend von Singalesen und Tamilen besuchten Tempel, der zugleich mit der größte in ganz Europa ist, wodurch das jährliche Tempelfest immer stark besucht wird.
Meine Idee war nun folgende, nämlich die brahmanische Familie, bzw. den Brahmanen selbst, wenn möglich, über seine Hindu-Identität zu befragen, vor dem Hintergrund, dass der Begriff des Hinduismus ein europäisch konstruierter Begriff ist. 

Vor einigen Tagen jedoch musste ich folgendes sehen:


Jetzt denke ich darüber nach, meine Fragestellung vielleicht in die Richtung von nachbarschaftlichen Anfeindungen zu verändern. Ich bin mir dabei jedoch noch nicht so ganz sicher. Ich weiß nur, dass ich es erstaunlich und schrecklich finde, dass der Tempel überfallen worden ist, ähnlich schrecklich, wie ich es finde, dass in Marxloh Kirchen durch Vandalismus beschädigt und verunstaltet werden. 

Religion ist ein heißes Pflaster. Für jeden. Menschen, die damit unvorsichtig umgehen oder die Religiosität von anderen verurteilen, wissen oft nicht, wie verletzend das sein kann und sollten sich im Klaren über die nachfolgenden Risiken sein. Nicht umsonst herrscht in Deutschland Religionsfreiheit. Ein Gut, dass wir achten sollten. Denn Freiheit hat schließlich auch wohl gezogene Grenzen, die wir alle einzuhalten verpflichtet sind.

Sonntag, 4. November 2012

Wie lassen sich Foren so einsetzen, dass sich für Studierende ein Mehrwert ergibt?


Hier ein Auszug aus einem Blogeintrag, den ich für die Uni geschrieben habe. Es geht um die Frage, wie wir in unserem Tutorium ein Diskussionsforum einsetzen. Dabei habe ich mich an einem kurzen Textauszug von Clauia Bremer orientiert: „Lessons Learned: Moderation und Gestaltung netzbasierter Diskussionsprozesse in Foren. Erfahrungen aus virtuellen Konferenzen und Gestaltungsoptionen von Foren im eLearning“, erschienen in: Britta Voß, Michael Kerres (Hrsg.): Digitaler Campus. Waxmann Verlag, Münster 2003.



Bei Claudia Bremer sehen wir, dass sich Foren auf drei verschiedene Arten für eine Lehrveranstaltung nutzen lassen. Als Anreicherung zur Präsenzveranstaltung, als integriertes Konzept, wie wir es in unseren Moodle-Kurs eingebaut haben und zuletzt als wesentliches Medium des Kurses, indem das Forum die Präsenzveranstaltungen zu ersetzen.[1]

Ein Forum zeichnet sich besonders durch seine Asynchronizität aus. Das bedeutet, dass die Teilnehmer im Forum zeitversetzt ihre Beiträge verfassen und auf einander eingehen können.  „[…]sie eignen sich damit weniger für die Vereinbarung und Verhandlung eines gemeinsamen Ergebnisses, als vielmehr für die Eröffnung einer Debatte und unterstützen eine Divergenz von Themen und das Einbringen unterschiedlicher Standpunkte usw.“[2]

Genau diese Eigenschaften von Foren wollen wir für unseren Kurs nutzen. Am Ende des Moduls über indische Religionsgeschichte soll eine mündliche Prüfung stehen, in welcher drei Prüflinge zugleich sitzen werden. Der Dozent legt dabei großen Wert darauf, dass in der Prüfung eine Diskussion entsteht. Eine ähnliche Situation wollen wir erzeugen, indem wir alle zwei Wochen zum Abschluss einer thematischen Sektion eine Frage ins Forum stellen, auf welche die Studenten antworten können. Die Teilnahme am Forum  soll gewährleistet sein durch 3 verpflichtende Beiträge. Wir eröffnen also alle zwei Wochen eine Diskussion mit einer Frage zum jeweiligen Thema. (Aktuelle Frage: Inwiefern sind Texte und Bücher, in welchen die ursprüngliche Lehre des Buddha versucht wird zu rekonstruieren, religionswissenschaftlich von Bedeutung? Greift dabei auf eure bisherigen Kenntnisse über die Lehren des Buddha und die Datierung seiner Lebenszeit zurück.)

Bisher haben wir noch keine Regeln für die Beiträge im Forum erstellt. Wie Claudia Bremer in ihrem Text verdeutlicht, müssen Regeln nicht vorher bekannt gegeben werden, es ist jedoch sinnvoll, einige zu platzieren, auf welche die Moderatoren verweisen können.[3] Da aber die Länge der einzelnen Beiträge nicht festgelegt wurde, haben wir dazu noch nichts bekannt gegeben. Auch sollen die zur Diskussion stehenden Fragen immer nur 2 Wochen online stehen bis zum Ende der nächsten thematischen Sektion, zu der eine neue Frage online gestellt werden soll. Aus diesem Grunde ist es für unser Forum auch nicht unbedingt sinnvoll, in regelmäßigen Abständen kurze Zusammenfassungen über den aktuellen Stand an die Teilnehmer zu versenden. Dies würde sich vermutlich nur bei großer Teilnahme und zahlreichen Beiträgen lohnen, die man nicht mehr einfach überblicken kann.

Unser Forum soll außerdem im Wechselspiel mit den von den Studenten zu verfassenden Glossarbeiträgen und den unbewerteten Tests stehen. Natürlich funktionieren alle drei netzbasierten Anwendungen nur vor dem Hintergrund der Präsenzveranstaltungen.

Besonders zeigt sich dieses Wechselspiel bei den Tests. In unserem Forum sollen Rängen vergeben werden, die auch als Motivation dienen sollen. In den Rängen kann man durch sinnvolle Forumsbeiträge aufsteigen, aber auch durch gut bestandene Leistungskontrollen.

[1] Claudia Bremer, „Lessons Learned: Moderation und Gestaltung netzbasierter Diskussionsprozesse in Foren. Erfahrungen aus virtuellen Konferenzen und Gestaltungsoptionen von Foren im eLearning“, erschienen in: Britta Voß, Michael Kerres (Hrsg.): Digitaler Campus. Waxmann Verlag, Münster 2003.
[2] Claudia Bremer, „Lessons Learned: Moderation und Gestaltung netzbasierter Diskussionsprozesse in Foren. Erfahrungen aus virtuellen Konferenzen und Gestaltungsoptionen von Foren im eLearning“, erschienen in: Britta Voß, Michael Kerres (Hrsg.): Digitaler Campus. Waxmann Verlag, Münster 2003.
[3] Claudia Bremer, „Lessons Learned: Moderation und Gestaltung netzbasierter Diskussionsprozesse in Foren. Erfahrungen aus virtuellen Konferenzen und Gestaltungsoptionen von Foren im eLearning“, erschienen in: Britta Voß, Michael Kerres (Hrsg.): Digitaler Campus. Waxmann Verlag, Münster 2003.


Donnerstag, 1. November 2012

Es läuft immer anders als geplant...

Mein erstes Referat ist für dieses Semester auch geschafft.

Zugegeben. Es war nicht all zu schwierig, da es nur ein Textreferat war. Es ging um Ferdinand Tönnies' "Gemeinschaft und Gesellschaft" (kurzer Text, nicht das Buch), eine ganz grundlegende Auseinandersetzung mit den Basis-Fragen der Soziologie. 
Der Text war von 1931 und genauso war natürlich auch die Ausdrucksweise des Autors etwas altmodisch und umständlich. Aber grundsätzlich auch recht verständlich.
Ich hab also ganz entspannt meine Präsentation erstellt und alles vorbereitet und mir Redenotizen gemacht und weiß der Teufel was. Dann hab ich meinen Freund dazu genötigt, sich das ganze einmal probehalber anzuhören, damit ich auch weiß, wie lange ich etwa brauchen würde. Ich kam auf 30 Minunten - gut, etwas lang, aber meiner Meinung nach völlig ok.

Und was war? Mist war!
Erst mal war vor mir noch ein anderer Referent dran, über dessen popeligen Text erst noch lang und breit diskutiert werden musste, damit auch ja der letzte Honk das begreift, weil der Text ja uuunheimlich schwierig war, weil englisch. Ihr merkt - Sarkasmus!
Tja, eine halbe Stunde vor Ende war ich dann dran, nachdem der PC endlich hochgefahren war und der Beamer an und alles.
Und weil ich pünktlich fertig sein wollte, hab ich das Tempo deutlich angezogen, schneller gesprochen, habe nicht für alles ein Beispiel genannt, sondern nur dafür, was mir unklar erschien und konnte nur wenig mit Pausen arbeiten und so. Mir passte das gar nicht. 

Am schlimmsten war, dass in dem Kurs auch Leute aus meinem Tutorium sitzen. Ich hätte also prima glänzen können mit meinem Referat - aber nein... weil der Dozent erst mal total vergessen hatte, dass es überhaupt noch ein 2. Referat geben musste (ich brauch ja auch Punkte, mach das ja nicht zu Spaß), dann mit der Technik überfordert war und dann offenbar den größten Teil des Kurses für benebelt hält und alles platt diskutieren muss - war das mit dem glänzen nichts.

Das ganze ärgert mich natürlich ziemlich. Aber jetzt ist das gelaufen und den Rest des Kurses werde ich einfach nur noch gelangweilt hinter mich bringen... 

Tja, auch so kann es eben manchmal laufen beim Studium.